Therapie und Harmonie
In unserer heutigen Gesellschaft sind Zeitdruck, Stress und permanente Hektik immer häufiger die Ursache für psychische Erkrankungen. Schwindel, Burnout oder Depression sind Beispiele für mögliche Folgen dieses Lebenswandels. Deshalb ist es umso wichtiger, sich regelmäßig eine Auszeit zu nehmen und richtig zu entspannen. Die Begriffe Autogenes
Training und Progressive Muskelentspannung tauchen in diesem Zusammenhang immer wieder auf. Doch was verbirgt sich genau dahinter?
Progressive Muskelentspannung
Der amerikanische Arzt Edmund Jacobsen sah einen Zusammenhang zwischen
automatisch angespannter Muskulatur und psychischer Anspannung bei Stress,
Angst oder Ärger. Je größer und langfristiger die Anspannungen vorliegen, folgen
Schmerzen und psychosomatische Beschwerden. Aus dieser Sichtweise heraus
entwickelte er die Progressive Muskelentspannung, kurz auch PMR genannt.
Die Progressive Muskelentspannung ist eine Tiefenmuskelentspannung. Sie hilft
durch bewusste Muskelanspannung und Entspannung muskuläre
Spannungszuständen aufzulösen. Bei regelmässiger Anwendung lassen nicht nur
stressbedingte Beschwerden nach und führen den Körper zu Ruhe und Erholung.
Der Muskeltonus senkt und entspannt sich. Der Geist findet Ruhe, Gelassenheit
und Erholung. Die Entspannung wirkt positiv auf das gesamte Körpersystem.
Hierbei handelt es sich um ein aktives Entspannungsverfahren. Es eignet sich
besonders für Menschen die schwer zur Ruhe kommen.
Autogenes Training
Autogenes Training ist eine Entspannungsmethode, die auf Autosuggestion
basiert.Der Berliner Psychiater Johannes Heinrich Schultz hat sie aus der
Hypnose weiterentwickelt und 1932 erstmals in dem Buch "Das autogene
Training" veröffentlicht. Autogenes Training hat heute viele Anhänger und seine
Wirksamkeit wurde in vielen Studien nachgewiesen. Autogenes Training setzt
formelhafte Redewendungen ein, die dem Unterbewusstsein helfen, an etwas zu
glauben. Diesen Prozess nennt man Autosuggestion – klingt komisch, funktioniert
aber. Voraussetzung ist eine ruhige Körperhaltung, in der die Muskeln völlig
entspannen können. Die aus kurzen formelhaften Vorstellungen bestehenden
Übungen müssen von dem Übenden mehrmals konzentriert im Geiste vorgesagt
werden. Die "einfache" Version des Autogenen Trainings besteht aus 7 Ãœbungen,
die in der Regel nacheinander durchgeführt werden.
Indikatoren für Entspannungstherapien sind u.a.:
-
Muskelverspannungen, Spannungskopfschmerzen, Migräne
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Schmerzen
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Stress, innere Unruhe, Schlafstörungen, Angstzustände
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Nervosität, Spannungsgefühle, psychovegetatives Erschöpfungssyndrom
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Gesundheitsvorsorge, Toleranzerhöhung gegenüber Stress
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Steigerung der Körperwahrnehmung
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Verbesserte Selbstaufmerksamkeit und Achtsamkeit
Obwohl Entspannungstechniken leicht selbst zu erlernen sind, empfiehlt es sich sie unter sachkundiger Anleitung zu erlernen und zu üben. Die Reflektion danach erhöht den therapeutischen Nutzen. Beide Techniken können sowohl im Einzel-als auch Gruppensetting ausgeübt werden. Ein selbständiges Weiterpraktizieren zuhause ist unerlässlich und steigert die Eigenverantwortung des Einzelnen.
Kontraindikationen:
PMR und AT sind im allgemeinen gut verträglich und von Jederman anwendbar. Bei Asthma, Epilepsie, starken Herzproblemen oder starken Konzentrationsmängeln sowie akuten Krankheitssymptomen kontaktieren Sie bitte Ihren Arzt oder den Übungsleiter.